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Gemeinsam Grenzen überwinden


„Ich war beeindruckt von der Offenheit und dem Engagement unserer polnischen Kollegen und Kolleginnen. Wir haben uns nicht einen Augenblick als Tourist gefühlt, sondern wurden von Anfang an integriert.“ Mit diesem Satz fasst Lehrerin Evelyn Arnrich die zwei vergangenen Ferienwochen zusammen.

Sie und ihre Kollegin Claudia Hillmann begleiteten fünf angehende Erzieherinnen und Erzieher der Fachschule für Sozialwesen der DPFA Leipzig aus der Messestadt nach Polen. Die Fachschüler und Fachschülerinnen absolvierten dort ein Erasmus Auslandspraktikum in verschiedenen Einrichtungen der Diakonia in Breslau. Organisiert wurden die zwei Wochen in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW).

 

Vor einem Gebäude der Diakonia versammeln sich Menschen, um gemeinsam spazieren zu gehen. Darunter sind auch zwei Männer im Rollstuhl.
Die fünf Praktikumsschüler und -schülerinnen haben sich zu einem Gruppenbild mit ihrer Lehrerin zusammen gefunden.
Erzieher und Erzieherinnen spielen ein Kartenspiel miteinander. Sie haben die Hände auf den Tisch übereinander gelegt.
Eine Übersicht zeigt Übersetzungen von alltäglichen polnischen Wörtern in die deutsche Sprache.

Schon in den Kindergärten der Diakonia lernen die Kinder die Sprachen Englisch und Deutsch. Zusätzlich dazu ergänzen regelmäßige Angebote zur Bewegung wie Gymnastik das Konzept der Kindertagesstätten. Fotos: DPFA Leipzig

Eindrücke, die bleiben

Einer der mitreisenden Schüler der DPFA Leipzig war Erik. Er hat uns in einem kurzen Interview seine Erfahrungen und Eindrücke mitgeteilt.

Hallo Erik! Was waren deine Beweggründe für das Auslandspraktikum in Polen?

Ich wollte meinen Beruf gern einmal in einem anderen Land kennenlernen. Besonders gefreut habe ich mich darauf, die Arbeitsabläufe in einem Internat einmal hautnah mitzuerleben. Natürlich lockten mich auch die vielen verschiedenen Sehenswürdigkeiten in Breslau, die Stadt ist wirklich wunderschön!

Hattest du konkrete Erwartungen an das Projekt?

Alle Eindrücke wollte ich ohne Bewertungen oder voreingenommene Haltungen aufnehmen, deshalb bin ich sozusagen mit wenig Erwartungen in das Erasmus Praktikum gegangen. Gespannt war ich auf die Einblicke in die Lebenswelt von Jugendlichen, da ich bisher eher mit kleineren Kindern gearbeitet habe.

 

Auf dem Marktplatz von Breslau wird ein großes Fest veranstaltet. Alle zusammen halten symbolisch ein Gebilde hoch, welches ein gutes Miteinander symbolisieren soll.
Auf dem Marktplatz von Breslau wird ein großes Fest veranstaltet. Alle zusammen halten symbolisch ein Gebilde hoch, welches ein gutes Miteinander symbolisieren soll.
Auf dem Marktplatz der Stadt Breslau gibt eine Dame den deutschen Schülern und Schülerinnen eine Stadtführung.

Am letzten Tag des Praktikums veranstaltete die Diakonia ein großes Fest unter dem Thema: "Toleranz - unser Umgang miteinander". Auf dem Breslauer Marktplatz bastelten alle Beteiligten eine große Spirale, welche alle Menschen dann zusammen hochhielten. Auch der Oberbürgermeister der polnischen Stadt war bei diesem Spektakel dabei. Fotos: DPFA Leipzig

 

Von Dankbarkeit, Herzlichkeit und Offenheit

Wie hat es dir gefallen?

Sehr gut! Einen Campus mit Internat, Kindergarten, Hort und Förderschule hatte ich bisher noch nicht gesehen. Das Miteinander war sehr herzlich, wir wurden mit offenen Armen empfangen und konnten jederzeit eigene Ideen einbringen und umsetzen.

Was hat dich besonders beeindruckt?

Die Atmosphäre. Internate und Heime kannte ich oft als Orte, die zwar einen wichtigen Zweck erfüllen, aber keinen großen Wert auf Wohlfühlen legen. In Polen fühlte sich das anders an. Der Campus wirkte wie ein sicherer Hafen für die Kinder. Ihnen wurde stets Wertschätzung und Herzlichkeit entgegengebracht und das nahmen die Kleinen so gern an. Das Praktikum war eine sehr einprägsame Erfahrung, so toll, dass ich auch gern noch länger dortgeblieben wäre.

Angestrahlt von der Sonne zeigt sich die Altstadt von Breslau. Bunte Häuser umrahmen den Marktplatz der polnischen Stadt.
An der Oder gelegen ist die polnische Großstadt Breslau vor allem für ihren Marktplatz - den großen Ring - bekannt. Um diesen herum sind eine Reihe von aparten Stadthäusern zu finden. Foto: DPFA Leipzig

In der Erzieherausbildung Grenzen überwinden

Nicht nur Erik war in seinem Resümee begeistert von der Stadt Breslau. Auch seine mitgereiste Schulkameradin Catherine "war unglaublich verblüfft, wie schön die Stadt als auch die Menschen waren".

Mit dem Erasmus+, einem europäischen Förderprogramm, welches Auslandsaufenthalte zur persönlichen und fachlichen Entwicklung unterstützt, bietet die DPFA-Fachschule für Sozialwesen Leipzig jungen Menschen die Möglichkeit eines Auslandspraktikums an.

Auch in der Vergangenheit gab es für die Schüler und Schülerinnen Angebote, im Ausland Arbeitserfahrungen zu sammeln. So arbeitete die DPFA-Fachschule für Sozialwesen Leipzig bereits mit Partnern in Litauen und Oberitalien zusammen und ermöglichte so Praktikumszeiten im europäischen Ausland.