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Lass mal hören!


Das interdisziplinäre Stimmprojekt der DPFA Dresden

Besonders in den frühen Lebensjahren beeinflusst eine sprachreiche Umgebung die kindliche Entwicklung maßgeblich. Mit diesem Gedanken im Fokus wird das interdisziplinäre Projekt der DPFA Dresden durchgeführt, bei dem angehende Erzieher:innen und Logopäd:innen gemeinsam Diagnostik sowie Therapie praxisnah erproben.

 

Erzieherschüler Christian Brozek beobachtet im Spiegel beim "blubbern" seinen Mund. Bild: DPFA
Erzieherschüler Christian Brozek beobachtet im Spiegel beim "blubbern" seinen Mund. Bild: DPFA
Die Logopädieschülerinnen Jolanthe Schubert und Lara Nöthel leiten den Erzieherschüler Christian Brozek an "mal zu blubbern" und dabei den Mund zu beobachten. Bild: DPFA
Die Logopädieschülerinnen Jolanthe Schubert und Lara Nöthel leiten den Erzieherschüler Christian Brozek an "mal zu blubbern" und dabei den Mund zu beobachten. Bild: DPFA
Logopädieschülerin Lena therapiert die Erzieherschülerin Hanna mit den Novafon. Bild: DPFA
Logopädieschülerin Lena therapiert die Erzieherschülerin Hanna mit den Novafon. Bild: DPFA
Logopädieschüler Luca erklärt dem Erzieherschüler Christian Atemübungen beim Gehen und Stehen. Bild: DPFA
Logopädieschüler Luca erklärt dem Erzieherschüler Christian Atemübungen beim Gehen und Stehen. Bild: DPFA

 

Eine Woche voller Sprache

Das einwöchige Projekt, "FPU Stimme" (FPU=Fachpraktischer Unterricht) genannt, ist eine einzigartige Gelegenheit für die Logopädieschüler:innen der DPFA, erstmals echte Diagnosen zu stellen und in Kooperation mit den Erzieherschüler:innen an sprachlichen Fördermaßnahmen zu arbeiten. Die Erzieherschüler:innen lernen wiederum, wie sie Kinder im Kita-Alltag gezielt sprachlich anregen können. Dabei profitieren alle Teilnehmenden von der interdisziplinären Zusammenarbeit, die praxisnahe Einblicke in das zukünftige Berufsfeld gewährt.

Diagnostik und Therapie: Erste praktische Erfahrungen sammeln

Die Logopädieschüler:innen stehen vor einer besonderen Herausforderung: Sie erhalten die Möglichkeit, Sprachentwicklungsstörungen zu diagnostizieren und darauf basierende Therapieangebote zu entwickeln. Dies ist ein entscheidender Schritt in ihrer Ausbildung, da sie so erstmals mit echten Patient:innen arbeiten. Die praktische Anwendung des theoretischen Wissens vertieft nicht nur die diagnostischen Fähigkeiten, sondern auch die Fähigkeit zur interdisziplinären Kommunikation mit Klient:innen und weiteren Fachkräften.

 

Spielerische Sprachförderung und Stimmgesundheit: Ein Gewinn für Erzieherschüler:innen

Für angehende Erzieher:innen ist das Projekt ein echter Gewinn. In dem Projekt wird die eigene sprachliche Kompetenz der angehenden Erzieher:innen geschult. Ihre Stimme ist eines ihrer wichtigsten Werkzeuge in der täglichen Arbeit. Sie müssen in lauten Gruppen sprechen, Anweisungen geben und Geschichten erzählen, ohne ihre Stimme zu überlasten. Zudem lernen sie, wie eine deutliche und präzise Aussprache in der Kommunikation mit Eltern und Kolleg:innen zur professionellen pädagogischen Arbeit beiträgt. Durch gezielte Stimmübungen und sprechtechnische Anleitungen erhalten sie wertvolle Tipps, um langfristig heiserkeitsfrei und klangvoll zu sprechen.

Zusammenarbeit von Logopäd:innen und Erzieher:innen im Kita-Alltag

Neben den individuellen Lernfortschritten betont das Projekt auch die enge Zusammenarbeit zwischen Logopäd:innen und Erzieher:innen im späteren Berufsleben. In vielen Kitas arbeiten diese Fachkräfte eng zusammen, um Sprachentwicklungsverzögerungen frühzeitig zu erkennen und gezielt darauf einzugehen. Die Logopäd:innen beraten die Erzieher:innen hinsichtlich sprachfördernder Maßnahmen und geben Anleitungen zur Integration von Sprachtherapieelementen in den Kita-Alltag. Durch diesen interdisziplinären Austausch wird eine ganzheitliche Förderung der Kinder sichergestellt, sodass sowohl Fachkräfte als auch Kinder von dieser Zusammenarbeit profitieren.

 

Antonia und Josi erlernen im fachpraktischen Unterricht in der KiTa die therapeutische Zusammenarbeit mit einem Kind. Bild: DPFA
Antonia und Josi erlernen im fachpraktischen Unterricht in der KiTa die therapeutische Zusammenarbeit mit einem Kind. Bild: DPFA
Logopädieschülerin Antonia beobachtet Josi bei der therapeutischen Durchführung mit einem kleinen Jungen als Proband. Bild: DPFA
Logopädieschülerin Antonia beobachtet Josi bei der therapeutischen Durchführung mit einem kleinen Jungen als Proband. Bild: DPFA

 

Ein besonderes und sehr bereicherndes Projekt

Das Projekt des fachpraktischen Unterrichts Stimme der DPFA Dresden bietet eine wertvolle Plattform für angehende Fachkräfte, um die Bedeutung früher sprachlicher Förderung praxisnah zu erleben. Durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis gewinnen die Teilnehmenden Sicherheit in ihrer Berufsausübung und tragen langfristig zu einer besseren Sprachförderung in Kitas bei. Denn Sprache ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch ein entscheidender Faktor für die kognitive und soziale Entwicklung von Kindern.

Das Projekt zeigt eindrucksvoll, dass durch frühe sprachliche Anreize jedes Kind optimal gefördert werden kann – und dass diese Verantwortung nicht allein bei den Logopäd:innen liegt, sondern auch Erzieher:innen eine entscheidende Rolle spielen. Gemeinsam schaffen sie ein Umfeld, in dem Kinder spielerisch wachsen können! Zudem erlernen angehende Pädagog:innen, ihre eigene Stimme als wertvolles Werkzeug gesund und professionell einzusetzen und erfahren, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Erzieher:innen und Logopäd:innen für eine umfassende sprachliche Förderung in der Kita ist.