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Geschichten aus dem Auwald


Treff war in der vergangenen Woche um 9:15 Uhr in der Leipziger Auwaldstation im schönen Schlosspark Lützschena.

Herrliches Spätsommer-Wetter begleitete eine Gruppe von Erzieherschülern und Erzieherschülerinnen des DPFA Bildungszentrums für Sozialwesen auf ihrem Weg mit Nadia Nikolaus, sie ist Biologin und Projektleiterin in der Station. Sie erzählte den künftigen Erziehern und Erziherinnen der DPFA Fachschule für Sozialwesen viele viele interessante Dinge über die Bäume im Auwald und deren Beschaffen- und Besonderheiten.

Geschichten aus dem Auwald nacherzählen

Für die jungen Frauen und Männer der DPFA Fachschule für Sozialwesen geht es bald allein los in den Wald. Gemeinsam mit Kindern aus ihren Praxiseinrichtungen werden sie Naturmaterialien sammeln. Aus den gesammelten Stöckern, Nüssen und Blättern bauen sie in der wandernden Werkstatt Figuren, um Sagen aus dem Auwald nachzustellen. So entsteht eine Mitmachausstellung - jede darauffolgende Kindergruppe knüpft an die Arbeit der Vorgänger an und erzählt die jeweilige Geschichte weiter.

 

Biologin Nadia erklärt, dass der Leipziger Auwald vor vielen Jahren eine sogenannte Weichholzaue war. Durch regelmäßige Überschwemmungen durch die Flüße Pleiße, Weißen Elster und Luppe und den Menschen ist sie sich mittlerweile zu einer Hartholzause gewandelt. Fotos: DPFA Leipzig

Gel(i)ebte Nachhaltigkeit und Naturschutz

„Kinder sollen den Wald als Geschichten- und Erlebnisort für das Umsetzen handwerklicher Ideen erleben und schätzen lernen“, erklärt Evelyn Arnrich das Projektziel.

Gemeinsam mit ihrem Lehrerkollegen Jürgen Lüftner begleitet sie die Schüler und Schülerinnen der DPFA Fachschule für Sozialwesen am nächsten Tag in ein Waldstück im Leipziger Süden. Dort werden alle gemeinsam aktiv - die jungen Frauen und Männer suchen gemeinsamen mit ihren Lehrkräften im Gehölz nach unterschiedlichen Naturmaterialien . Mit Stöckern, Baumrinden und Moosen beginnen sie zu werkeln und zu schnitzen. Es entstehen fantasievolle Vögel, lustige Mäuse und andere kleine Figuren. Nach dieser „Probe“ geht es nun in ein paar Tagen gemeinsam mit Kita-Kids raus aus der Stadt und rein ins Grüne.

 

Aus einem weichen Holz, welches sich gut zum Schnitzen eignet, bestehen Weiden, Pappeln und Linden. Typisch für die Hartholzaue sind Steileichen, sie sind sehr stabil und sehr schwer zu verarbeiten. !! Interessant: Die ganze Stadt Venedig ist auf Stieleichen-Holz gebaut. Fotos: DPFA Leipzig

Ein besonderes Bildungszentrum

In den vergangenen zwei Jahren erhielt die DPFA-Fachschule für Sozialwesen in Leipzig schon mehrmals den eku Zukunftspreis, eine Auszeichnung des Sächsischen Umweltministeriums. Alle bereits realisierten Projekte machen den Grundsatz der Erzieherschule erlebbar: „Wir leben Nachhaltigkeit und Vielfalt, Bewegung und Naturschutz,“ fasst Schulleiterin Andrea Müller zusammen.

 

Schnitzmesser, Schnitzeisen, Hammer und zur Sicherheit einen Verbandskasten. Vom Preisgeld der Auszeichnung hat die DPFA-Erzieherschule vor allem Werkzeuge und Bollerwägen gekauft. Fotos: DPFA Leipzig

Die DPFA Leipzig verfügt seit 2019 über das Profil Waldpädagogik und Umweltschutz in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. „Menschen, die den Erzieherberuf ergreifen möchten, haben häufig ein ausgeprägtes Interesse an waldpädagogischen Themen. Unsere Absolventinnen und Absolventen werden ihre Einstellungen, Haltungen und Erfahrungen mit Waldpädagogik in ihr erzieherisches Handeln einfließen lassen.,“ ist Projektinitiatorin Evelyn Arnrich überzeugt.

 

Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft vergibt jährlich den eku-Zukunftspreis für soziales Engagement, verbunden mit Umwelt-und Klimaschutzwirkung.