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Sebastian Kneipp und die Erzieherausbildung


Ein gesundes Leben ist ein hohes Gut. So sah es der Geistliche Sebastian Kneipp. Bekannt wurde er mit seinem ganzheitlichen Gesundheitskonzept und dessen fünf Säulen. Heute vor 200 Jahren wurde er geboren und deshalb zeigen wir euch, wie seine Lehre in der Erzieherausbildung der DPFA in Dresden weiterwirkt.

Wasser spielt in Kneipps Gesundheitsphilosophie eine herausragende Rolle. Foto: Pixabay / gefrorene Wand
Wasser spielt in Kneipps Gesundheitsphilosophie eine herausragende Rolle. Foto: Pixabay / gefrorene Wand

Gesundheitsfördernde Maßnahmen nach Kneipp an der DPFA

Wie an allen Fachschulen für Sozialwesen der DPFA wird auch an der DPFA Dresden nach einem besonderen Schulkonzept unterrichtet. Neben dem Klassenleiterprinzip und praxisorientierter Ausbildung bietet die DPFA Dresden die Besonderheit, die Erzieherausbildung nach den gesundheitsfördernden Maßnahmen nach Sebastian Kneipp auszurichten.

„Uns geht es darum, den Auszubildenden zu zeigen, wie man mit sich selbst sowie später mit den zu betreuenden Kindern und Jugendlichen gesundheitsbewusst umgeht,“ erklärt Schulleiterin Steffi Eber-Fleischer. Dafür seien Kneipps Lehren die ideale Ergänzung zum Schulprofil und ein gutes Mittel, um eine gesunde Lebensweise auch für Kinder spielerisch vermitteln zu können.

Regelmäßige Entspannungsübungen im Ruheraum helfen beim Abschalten vom Schulstress sowie allen anderen Problemen und bringen Körper und Geist wieder ins Lot. Foto: Alexandra Jagosky
Regelmäßige Entspannungsübungen im Ruheraum helfen beim Abschalten vom Schulstress sowie allen anderen Problemen und bringen Körper und Geist wieder ins Lot. Foto: Alexandra Jagosky

Die Grundsteine für das gesunde Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele bilden Wasseranwendungen, Bewegung, Ernährung und Ernährungsbildung, Heilkräuter sowie Lebensordnung bzw. seelisches Wohlbefinden.

„Wir haben eine ausgebildete Kneipp-Trainerin und zwei weitere Lehrerinnen, die die Weiterbildung bald abschließen werden. Bereits jetzt bringen wir unseren Auszubildenden in einem extra eingerichteten Kneipp-Raum Entspannungstechniken bei,“ so Steffi Eber-Fleischer und ergänzt: „Da sich unsere Schule in den nächsten Jahren im Umbau befinden wird, können wir noch mehr Räume darauf ausrichten, es ist beispielsweise ein Duschraum geplant, in dem wir die Wasseranwendungen durchführen können.“

Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher profitieren aber nicht nur während ihrer Ausbildung von den Kneipp-Lehren. Im Wahlpflichtfach schreiben sie genauso Leistungskontrollen und erhalten Noten wie in den anderen Lernfeldern, sodass sie am Ende, zusätzlich zu ihrem Abschlusszeugnis, ein Zertifikat zur Beteiligung an gesundheitsfördernden Maßnahmen nach Kneipp erhalten. Das erhöht erneut die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Ein Geistlicher und „Wasserdoktor“

Doch wer war dieser Sebastian Kneipp überhaupt? Am 17. Mai 1821 erblickte er als Sohn eines Hauswebers in Stephansried/Bayern das Licht der Welt. Bereits früh wusste Kneipp, dass er Geistlicher werden wollte und ließ sich vom Ortspfarrer Dr. Matthias Merkle und Botaniker Christoph Ludwig Koeberlin in Latein und Pflanzenkunde unterrichten.

Mit seinem Förderer Merkle zog Kneipp 1844 nach Dillingen, um das dortige Gymnasium zu besuchen. Aufgrund der schlechten Wohnsituation erkrankte Kneipp an Tuberkulose, die ihm später immer wieder schwer zu schaffen machte. Auf der Suche nach Heilung stieß er auf ein Buch des Arztes Johann Siegmund Hahn, das den Grundstein zu seiner späteren Wassertherapie legte.

Hahn beschrieb die Heilkraft des Wassers, die Kneipp zu einer Selbsttherapie animierte: Er nahm ein schnelles Bad in der kalten Donau und führte danach einen kurzen Sprint durch, der seine Lebensgeister augenblicklich wiedererweckte. Mit weiteren Bädern, Halbbädern und Güssen verbesserte sich Kneipps Gesundheitszustand in den darauffolgenden Tagen enorm, sodass er die Tuberkulose besiegen und 1852 seinen Studienabschluss als Priester erreichen konnte.

Eine Lebensweise auf Basis der fünf Säulen Wasseranwendungen, Bewegung, Ernährung, Heilkräuter sowie Lebensordnung soll für langanhaltende Gesundheit sorgen. Foto: Alexandra Jagosky
Eine Lebensweise auf Basis der fünf Säulen Wasseranwendungen, Bewegung, Ernährung, Heilkräuter sowie Lebensordnung soll für langanhaltende Gesundheit sorgen. Foto: Alexandra Jagosky

Mit seinen selbst erprobten Kenntnissen wandte sich Kneipp in den folgenden Jahren auch an andere leidende Menschen und wurde sogar zur Behandlung einer Rinderherde herangezogen, die ihm eine Stelle als landwirtschaftlicher Berater verschaffte.

Nach langer Forschung entwickelte Kneipp sein ganzheitliches Gesundheitskonzept für Körper und Geist, das er 1886 in seinem Buch „Meine Wasserkur“ festhielt. Nur drei Jahre später ergänzte und vervollständigte er seine Heilmethoden mit seinem zweiten Buch, „So sollt ihr leben“, das die heute bekannten fünf Säulen umfasst.

1891 übertrug Sebastian Kneipp seinem langjährigen Freund und Apotheker Leonhard Oberhäußer die Rechte zur Herstellung pharmazeutischer und kosmetischer Produkte auf Basis der Kneippschen Philosophie. Damit wurde der Grundstein für die noch heute bekannten Kneipp Produkte gelegt. Drei Jahre später fasste Kneipp in „Mein Testament“ noch einmal all seine bisherigen Forschungsergebnisse zusammen, bevor er am 17. Juni 1897 im Alter von 76 Jahren verstarb.

 

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