Traumberuf im zweiten Anlauf
Diana Böhm ist 34 Jahre jung und im zweiten Ausbildungsjahr zur Erzieherin an der DPFA in Chemnitz. Da sie schon über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt, konnte sie direkt in die Erzieherausbildung starten. Den Wunsch, als Erzieherin zu arbeiten, hegt Diana Böhm schon seit fast 20 Jahren. Trotzdem führte ihre Erstausbildung sie in die Gastronomie, wo sie viele Jahre als Restaurantfachfrau arbeitete. Auch wenn sie dort laut eigener Aussage eine sehr schöne Zeit hatte, legte sie den Gedanken an eine Tätigkeit im Erzieherbereich nie ab.
Im Interview hat sie uns begeistert von ihrem zweiten Praktikum erzählt und warum sie auch für sich persönlich viel aus dem praktisch Erlebten ziehen konnte.
Hallo Frau Böhm! Wie sind Sie auf die Ausbildung bei der DPFA gekommen?
Ich habe mich im Internet und im Bekanntenkreis informiert. Im Kindergarten meiner eigenen Kinder kam im Zusammenhang mit den Praktikanten immer wieder die DPFA ins Spiel. Ich wurde neugierig und habe einen Tag der offenen Tür an der Schule besucht. Dort hatte ich ein sehr gutes Gespräch mit einer Lehrerin, die zufälligerweise jetzt sogar meine Klassenlehrerin ist.
Und warum haben Sie sich dann schlussendlich für die DPFA entschieden?
In den Rückmeldungen von allen Seiten zur DPFA hieß es immer, der Lehranspruch an der Schule sei zwar hoch, aber auch die Qualität der Ausbildung sei super. Ich hatte auch vor Ort direkt ein sehr gutes Gefühl, alles hat gepasst und deshalb fiel meine Entscheidung dann auf die DPFA. Und ich habe es bis heute in keiner Weise bereut.
Wo haben Sie Ihr erstes Pflichtpraktikum absolviert?
Im ersten Ausbildungsjahr müssen wir ein Praktikum im Bereich Kindergarten oder Hort mit Kindern bis etwa 12 Jahren absolvieren. Ich war dafür in der Kita Feldschlösschen. Eine sehr tolle Einrichtung, in der ich viel mitnehmen konnte. Ich hatte eine wahnsinnig engagierte Praxisanleiterin, mit der ich mich von Anfang an richtig wohlgefühlt habe und die einen sehr respektvollen Umgang mit den Kindern gelebt hat.
Wo absolvierten Sie das Praktikum im zweiten Ausbildungsjahr?
Das zweite Praktikum soll dann eher im Jugendbereich stattfinden. Ich habe mir den Platz eigenständig gesucht und wurde fündig beim Träger „Balance“, der unter anderem die heilpädagogische Tagesgruppe „Timeout“ anbietet. Hier werden Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 14 Jahren betreut, die zumeist Förderschulen besuchen und am Nachmittag sonderpädagogische Förderung in Anspruch nehmen. Ich hatte damals Bewerbungen an verschiedene Träger geschickt. Ich war vor dem Praktikum zu einem Vorab-Gespräch in der Einrichtung, durfte mir die Tagesgruppe anschauen und hatte direkt ein gutes Bauchgefühl. Das kann ich nur jedem empfehlen: Schaut euch die Praktikumsplätze direkt vor Ort an. Ihr merkt dann schnell, ob es passt oder nicht.
Was haben Sie während des Praktikums gemacht?
Vormittags saß das Team oft zusammen, hat gemeinsam den Vortag reflektiert und den aktuellen geplant. Um den Kindern und Jugendlichen eine Regelmäßigkeit zu bieten, gibt es einen Wochenplan mit sich wiederholendem Programm: Schwimm-Tag, Entspannungs-Tag, Tage mit Ausflügen und verschiedenste Kreativangebote mit der Kunsttherapeutin. Die Hausaufgabenhilfe ist eine tägliche Aufgabe, die sich je nach Konstitution der Kinder verschieden lang gestaltet. Eine enge Zusammenarbeit mit Schulen, Taxiunternehmen und natürlich auch mit den Eltern ist wahnsinnig wichtig.
Ab Mittag kommen dann die Kinder und Jugendlichen, es wird ihnen Zeit zum Ankommen gelassen und es wird gemeinsam Mittag gegessen. Danach beginnt die Einzel- oder Gruppenarbeit. Ein Pädagoge hat jeweils 3 Bezugskinder.
Konnten Sie viel Neues lernen?
Das Praktikum war eine sehr gute Ergänzung zur Theorie hier in der Schule. Ich hatte dort auch die Möglichkeit, in den Bereich Traumapädagogik reinzuschauen. Ich habe mit sehr unterschiedlichen Familien gearbeitet, konnte viele Erfahrungen in der Methodik sammeln und habe viel über kritische Gesprächsführung gelernt. Die Zeit in der Tagesgruppe war eine sehr tolle Erfahrung, auch für mich persönlich: Was macht diese Arbeit mit mir und wie kann ich damit umgehen.
Die ersten Wochen waren anstrengend, aber das Team hat mich Stück für Stück mitgenommen und unterstützt. Ich war von Anfang an ein Teil des Teams und hatte nie das Gefühl, einfach nur der Praktikant zu sein. Ich durfte bei allem dabei sein und habe auch an internen Besprechungen teilgenommen.
Was haben Sie für sich persönlich mitgenommen?
Ich konnte in der Tat sehr viel über mich selbst lernen. Im privaten Bereich bin ich eher ein quirliger Typ, aber dort war es oft notwendig viel Ruhe auszustrahlen. Auch was verschiedene, familiäre Situationen betrifft, durfte ich neue Eindrücke gewinnen: Was für mich selbstverständlich erscheint, muss in anderen Familien keineswegs selbstverständlich sein. Das fängt bei den elementarsten Dingen an.
Ich kann auch den Träger ganz sehr für Praktika empfehlen. Ich hatte viele Reflexionsgespräche, habe sehr viel mitgenommen und fühlte mich wahnsinnig gut ins Team integriert.
Wäre das auch etwas für das spätere Berufsleben?
Beide Praktika fand ich toll. Beides ist für mich absolut vorstellbar. Der Bereich Traumapädagogik hat mich sehr gefesselt und den könnte ich mir auch für mein späteres Berufsleben vorstellen. Für das Praktikum im dritten Ausbildungsjahr habe ich mich auch wieder beim Träger „Balance“ beworben.
Vielen Dank für dieses tolle Interview und alles Gute für die weitere Ausbildung!
Während der Erzieherausbildung bei der DPFA wird viel Wert auf praktische Übungen gelegt. Dennoch gehören Berufspraktika zum Ausbildungsplan. Insgesamt müssen 33 Wochen Berufspraktika absolviert werden.
Pro Ausbildungsjahr steht ein Blockpraktikum von jeweils elf Wochen auf dem Programm. Dabei werden die wichtigsten Einsatzorte bzw. verschiedene Altersgruppen erprobt. Das letzte Praktikum ist auch das Prüfungspraktikum.