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Von der Klassensprecherin in den Stadtschülerrat


Im Leipziger DPFA Bildungszentrum am Täubchenweg absolvieren momentan knapp 200 Frauen und Männer eine Ausbildung als Erzieherin bzw. Erzieher. Eine von ihnen ist Jasmin - mit ihr haben wir über ihre neue Aufgabe beim Stadtschüler:innenrat Leipzig und ihre Ausbildung bei der DPFA gesprochen.

Liebe Jasmin, erst einmal Herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Aufgabe im StadtSchüler:innenRat (SSR) Leipzig! Wie bist du denn zum SSR gekommen?

Seit dem vergangenen Schuljahr haben wir an unserer DPFA-Fachschule für Sozialwesen wieder einen Schüler:innenrat, der sich aus den Klassensprechern und Klassensprecherinnen der Klassen bildet. Unser Schüler:innenrat kümmert sich um die Belange der Schülerschaft und arbeitet fest mit den Lehrkräften zusammen. Sie haben mich auf den SSR Leipzig aufmerksam gemacht. Den SSR kannte ich schon aus meiner früheren Schulzeit. Damals hatte ich aber noch nicht so ein großes Interesse daran. Aber diesmal war mir klar: „Ich muss dahin!“.

Wie verlief die erste Vollversammlung Mitte Oktober?

Dort wurden der neue Vorstand und die Beisitzer gewählt. Ich bin nun Beisitzerin für Berufsschulen, berufliche Gymnasien und Fachschulen. Diesem Themenfeld kann ich mich nun vollumfänglich widmen und ich stecke ja selbst mittendrin (strahlt).

Hast du dich schon früher engagiert?

Ich bin seit der fünften Klasse immer Klassensprecherin gewesen. In meiner jetzigen Klasse angehender Erzieher:innen bin ich nicht nur die Klassensprecherin, sondern auch Schülerratssprecherin. Probleme, Sorgen und organisatorische Dinge löse ich für meine Klasse immer direkt, engagiert und bedürfnisorientiert.

 

Abgebildet sind junge Damen und Herren im neuen Rathaus Leipzig. Sie befinden sich gerade in einer Sitzung des Stadtschülerrates.
Der SSR koordiniert und unterstützt die Arbeit der Schülerräte an den Leipziger Schulen. Schüler:innen können sich im Rat austauschen und auch Themen ansprechen, die eventuell auf Schulebene keinen Platz gefunden haben. Foto: SSR Leipzig

Was soll sich deiner Meinung nach an Fachschulen ändern? Wofür willst du dich stark machen?

In unserer ersten Sitzung haben wir über die alltäglichen Probleme an vielen Schulen gesprochen – vor allem auch über Unterrichtsausfall und den Lehrkräftemangel. Ich möchte über die 1.200 Praktikumsstunden sprechen, die wir in der Ausbildung als Erzieher:in absolvieren. Wir dürfen nur 80 Stunden davon fehlen, um am Ende die Ausbildung erfolgreich abschließen zu können. Diese zwei Wochen Puffer sind wirklich sehr knapp bemessen, Corona verschlimmert das natürlich noch zusätzlich. Meiner Meinung nach müsste sich hier dringend etwas ändern.

Dir scheint aber noch etwas unter den Nägeln zu brennen?

Ich möchte die Digitalisierung an Schulen voranbringen. Es geht mir darum, Lösungen zu finden, wie erkrankte Schüler und Schülerinnen eventuell doch am Unterricht teilnehmen können, damit ihnen nicht zu viel Unterrichtsstoff verloren geht. Glücklicherweise ist die DPFA-Fachschule für Sozialwesen bei diesem Thema aber schon sehr gut aufgestellt.

Wie bist du denn auf die Ausbildung bei der DPFA aufmerksam geworden?

Ich habe bereits meine Fachhochschulreife an der DPFA-Fachoberschule in Leipzig absolviert. Meine Stiefschwester ist Absolventin der DPFA-Erzieherschule und machte mich auf die Einrichtung aufmerksam.

Eine junge Frau schaut vor einer hellen Wand in die Kamera.
Ihre Freizeit verbringt Jasmin gern mit ihrer Familie und ihren zwei Katzen. Neben ihrer Ausbildung arbeitet sie im Eventbereich und in der Gastronomie. Wann immer sie Zeit und Lust hat, backt sie am liebsten Apfelkuchen. Foto: privat

Was macht die DPFA für dich besonders?

Vor der Ausbildung habe ich bereits ein Jahr lang Soziale Arbeit studiert, dass aber wegen der sehr sehr vielen Theorie abgebrochen. Nach dem Studium gab es dann nur eine Option: die DPFA. Die Zusammenarbeit, der Austausch untereinander funktioniert sehr gut. Was mir auch gefällt, ist der Respekt untereinander. Jeder akzeptiert jeden, es gibt keine Vorurteile. Zu mir gehört seit drei Jahren meine Migräne mit Aura. Diese Krankheit versuche ich nach und nach zu akzeptieren. Ich nehme mir gerne viel vor, aber bei einem Migräneanfall muss ich dann auch kurzfristig Verabredungen absagen. Sie wird mich wohl ein Leben lang begleiten, aber offen damit umzugehen, hilft mir sehr.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich möchte mit Menschen arbeiten. Sobald ich die Ausbildung abgeschlossen habe, möchte ich gern Chemie und Biologie auf Lehramt für Oberschulen studieren. Sollte das aber nicht klappen, werde ich erst einmal für einige Zeit in einer Kindertagesstätte arbeiten. Aber so konkret kann und möchte ich mich noch nicht festlegen, denn mein Kinder- und Jugendhilfepraktikum im Rahmen meiner Ausbildung steht ja noch aus.

 

Für die künftige Arbeit im SSR Leipzig wünschen wir Jasmin viel Erfolg und bedanken uns bei ihr für das tolle Engagement innerhalb der DPFA-Fachschule für Sozialwesen.